Eine Gerolsteiner Naturell Glasflasche steht auf einem Felsvorsprung eines Bachverlaufs in der Eifel.

(Kein) Eisen im Wasser: Was bedeutet „Mineralwasser enteisent“?

Veröffentlicht am 28.09.2023

Eisen ist ein wichtiges Spurenelement für deinen Körper. Von Natur aus ist Eisen auch im Mineralwasser enthalten. Bei der Abfüllung wird es jedoch wieder entzogen. Woran das liegt und wie dieser Prozess bei Gerolsteiner abläuft, erfährst du in diesem Artikel.

Warum ist Eisen im Mineralwasser?

Eisen ist ein chemisches Element, welches zu über 5 Prozent in der Erdkruste vorkommt. Ähnlich wie andere Elemente und Mineralstoffe, zum Beispiel Silizium oder Natrium, findest du auch Eisen in Böden und Gesteinen. Während Niederschlag durch die Erd- und Gesteinsschichten sickert, gelangt Eisen so bis ins tiefe Grundwasser und so auch vorerst ins Mineralwasser.

Besonders eisenhaltiges Wasser gibt es in Gegenden, in denen Eisenerz vorkommt. Und noch etwas ist für den Eisengehalt des Wassers ausschlaggebend: Je niedriger der pH-Wert von Boden oder Wasser ist, desto mehr Eisen löst sich aus den Gesteinsschichten.

Element Eisen (Fe) aus dem Periodensystem.

Ist eisenhaltiges Wasser gesund?

Tropfendes Wasser aus einem alten rostigen Wasserhahn.

Normalerweise befindet sich in unseren Trinkwässern nur sehr wenig bis kein Eisen. Diese geringe Eisenkonzentration hat für gewöhnlich keine Folgen für deine Gesundheit. Ein hoher Eisengehalt kann das Wasser aber verfärben oder zu einem metallischen Geschmack führen. Zudem können sich Rost und Ablagerungen in Rohren und Leitungen festsetzen.

Eisen im Trinkwasser: Grenzwert

Laut der Deutschen Trinkwasserverordnung beträgt der Grenzwert für Eisen im Wasser 0,2 Milligramm pro Liter.[1] Wenn du den genauen Wert deines Leitungswassers bestimmen möchtest, kannst du ihn bei deinem regionalen Wasserwerk erfragen. Du kannst dein Wasser auch mit einer selbstständigen Wasseranalyse überprüfen.

Eisen ist für deinen Körper essenziell. Das Spurenelement ist an Bildung und Transport der roten Blutkörperchen beteiligt. Zu viel Eisen kann jedoch Gelenk- und Leberschäden sowie Herzkrankheiten begünstigen. Betroffene leiden unter einer sogenannten Eisenüberladung.[2]

Aber keine Sorge, der durchschnittliche Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei 10-15 Milligramm Eisen pro Tag. Mit dem Eisengrenzwert von 0,2 Milligramm pro Liter im Trinkwasser bist du weit davon entfernt. Zudem hat dieser Grenzwert überwiegend ästhetische Gründe. Erst ab einer Konzentration von 0,5 Milligramm pro Liter werden Geschmack und Farbe beeinträchtigt.[3]

Übrigens: Pflanzen freuen sich über geringe Mengen Eisen im Wasser. Sie benötigen das Element für ihre Photosynthese!

Mineralwasser enteisent – das bedeutet der Begriff

Im Grundwasser liegt Eisen als farbloses Eisen-Ion vor. Kommt dieses an der Oberfläche mit Sauerstoff in Kontakt, kommt es zu einer Oxidation. Die Eisen-Ionen werden zu Eisenoxid, welches eine rotbräunliche Farbe hat. So entsteht die typische „Rostfarbe“. Damit sich die Verfärbung nicht auf das sonst klare Wasser auswirkt, wird das Eisen entzogen.

Kaltwasser-Geysir in Wallenborn. Die Erde rundherum ist aufgrund des Eisengehalts orange verfärbt.
Kaltwasser-Geysir in Wallenborn. Die Erde rundherum ist aufgrund des Eisengehalts orange verfärbt.

Entdeckst du auf einer Mineralwasserflasche den Hinweis „enteisent“, bedeutet es, das Eisen wurde bei der Abfüllung entfernt. Dieser Prozess des Eisenentzugs heißt Wasserenteisenung.

Der Begriff „enteisent“ muss seit dem 24. Mai 2004 nicht mehr gesetzlich verpflichtend auf dem Etikett gekennzeichnet sein. Als eisenhaltig gilt ein Wasser, wenn der Gehalt an zweiwertigem Eisen mehr als 1 Milligramm pro Liter entspricht.[4]

Ist in Mineralwasser Eisen enthalten?

Mineralwässer enthalten von Natur aus Eisen. Dieses stammt aus den Erd- und Gesteinsschichten, durch die es gesickert ist. Da es allerdings mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert und sich das Wasser so bräunlich-trüb verfärben würde, wird das Eisen vor der Abfüllung entfernt.

So funktioniert die Wasserenteisenung

Du fragst dich, wie genau eisenhaltiges Wasser gefiltert wird? Wir verraten dir, wie unsere Enteisenungsanlage bei der Wasserabfüllung funktioniert:

„Wenn das eisenhaltige Mineralwasser aus der Quelle entnommen wird, enthält es kaum Sauerstoff, weshalb das Eisen in zweiwertiger Form im Wasser vorliegt (als Fe2+). Diese Form ist in Wasser löslich. Ist also ausreichend Sauerstoff anwesend, kann das zweiwertige Eisen zu dreiwertigem Eisen (Fe3+) oxidiert werden. Verbindungen mit dreiwertigem Eisen sind in der Regel nicht in Wasser löslich und fallen aus.

Diese Eigenschaft macht sich Gerolsteiner bei der Enteisenung von Mineralwasser zunutze. Das sauerstoffarme Quellwasser wird durch eine Belüftung mit Sauerstoff angereichert, der hilft, das gelöste Eisen zu oxidieren und auszufällen. Anschließend läuft das Wasser über ein natürliches Filterbett (Eisenfilter), wobei die winzigen Eisenpartikel herausgefiltert werden.“

–  Joseph Heintges, Mitarbeiter technische Entwicklung bei Gerolsteiner

Abfüllungs-Prozess des Mineralwassers bei Gerolsteiner.

Eisenmangel: Was du trinken solltest

Hast du zu wenig Eisen in deinem Körper, merkst du das meist an Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit und sinkender Leistung. Das bedeutet: Deine Eisenreserven sind abgebaut und dein Körper greift auf das Eisen im Blut zurück.[5] Zu einem Eisenmangel kann es zum Beispiel durch eine starke Regelblutung kommen.[6] Ein Eisenmangel ist nur über eine Blutuntersuchung sicher feststellbar. Lasse dich bei entsprechenden Symptomen unbedingt ärztlich untersuchen.

Damit du einem Eisenmangel vorbeugen kannst, solltest du vor allem auf deine Ernährung achten. Am besten kann dein Körper Eisen aus tierischen Nahrungsmitteln aufnehmen. Das bedeutet aber nicht, dass du deine vegetarische/vegane Ernährungsweise ändern musst. Auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Nüsse, Gemüse und Kräuter wie Petersilie enthalten wichtiges Eisen.

Welche Getränke gegen Eisenmangel wirkungsvoll sind, erklären wir dir jetzt.

Saft gegen Eisenmangel

In Obst steckt bekanntlich viel Vitamin C. Da dieses Vitamin die Eisenaufnahme aus den Lebensmitteln unterstützt, bietet es sich an, Fruchtsäfte oder -schorlen zum Essen zu trinken. Probiere doch zum Beispiel mal unsere Gerolsteiner Orangenlimonade! Pro 100 Milliliter enthält die Limo 12 Milligramm Vitamin C. Zudem gibt es eisenhaltige Fruchtsäfte, zum Beispiel aus Johannisbeeren und Passionsfrucht.

Zwei Flaschen Orangenlimonade von Gerolsteiner. Jeweils eine Person greift nach eine der Flaschen. Im Hintergrund sind verschwommen ein See und 3 weitere Personen zu sehen.

Tee bei Eisenmangel

Fertig-gezogener Schwarztee wird in eine kleine Glaskaraffe auf einem Holztablett gegossen. Daneben stehen zwei kleine Glas-Tässchen. Im Hintergrund ist die Teekanne zu sehen.

Schwarzer Tee enthält den Gerbstoff Tannin, der die Eisenaufnahme behindern kann. Das gilt vor allem für Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln. Tannin bindet das Element im Verdauungstrakt und sorgt damit dafür, dass du es in großen Teilen einfach wieder ausscheidest.[7]

Die Blätter des grünen Tees enthalten viel Eisen, allerdings ebenfalls Tannin. Dieses geben sie verstärkt jedoch erst bei einer Ziehzeit von mehr als 2 Minuten ab. Am besten ist es also, wenn du deinen grünen Tee nur kurz ziehen lässt.

Kaffee bei Eisenmangel

Kaffee enthält ebenfalls Tannin und hemmt genau wie Tee die Aufnahme von Eisen. Egal ob Kaffee oder Tee: Genieße dein heißes Lieblings-Heißgetränk also lieber einige Zeit nach der Mahlzeit.

Draufsicht auf einen Tisch, an dem zwei Frauen jeweils einen Kaffee trinken. Auf dem Tisch liegen außerdem eine Kerze und ein Smartphone.

Fazit: Eisen im Wasser

Eisen ist ein natürlich vorkommendes Element, das sich im Wasser aus den Erd- und Gesteinsschichten gelöst hat. In der Regel enthält Trinkwasser nur eine geringe Menge an Eisen, welche für deine Gesundheit unbedenklich ist. Höhere Konzentrationen können jedoch Verfärbungen und einen metallischen Geschmack verursachen.

Aus diesem Grund wird eisenhaltigen Mineralwässern, so auch bei Gerolsteiner, das Eisen entzogen. Bei einem Eisenmangel eignen sich besonders Fruchtsäfte, da das enthaltene Vitamin C die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung fördert.

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Quellen