Das Element Chlor im Periodensystem.

Chlorid im Wasser: Wofür ist es gut?

Veröffentlicht am 08.04.2024

„Was, Chlorid ist in meinem Mineralwasser?“ Wenn dir das gerade zu sehr nach einem gefährlichen Chemie-Mix klingt, können wir dich beruhigen. In diesem Artikel erklären wir dir, warum Chlorid ein so wichtiger Teil des Wassers ist und welche Auswirkungen der Mineralstoff auf deine Gesundheit hat. 

Was ist Chlorid? 

Chlorid ist ein natürlicher, lebensnotwendiger Mineralstoff, der eine Vielzahl von Funktionen in deinem Organismus erfüllt. Es kommt in vielen Lebensmitteln, aber auch im Mineralwasser vor. 

Zusammen mit Natrium und Kalium gehört es zudem zu den wichtigsten Elektrolyten des Körpers. Durch seine negative Ladung sorgt es für eine Grundspannung zwischen dem Zellinnen- und Zellaußenraum.  

Chemisch gesehen ist Chlorid das Salz der Salzsäure. In deinem Körper liegt es in Verbindung mit Natrium als Kochsalz (Natriumchlorid) vor. 

Ein Holzlöffel mit Salzkristallen liegt auf einem Haufen Salz auf schwarzem Hintergrund.

Der Unterschied zwischen Chlor und Chlorid 

Chlor ist ein stark reaktionsfreudiges Element, das in reiner Form quasi nicht auf der Erde vorkommt. Es ist äußerst aggressiv und gefährlich und wird z. B. zur Desinfektion vom Schwimmbadwasser genutzt. Chlorid beschreibt die Reaktion von Chlor mit Metallen. Durch diesen Elektronentausch wird Chlor die Aggressivität genommen. Darum ist Chlorid ungefährlich und stattdessen als lebenswichtiges Elektrolyt an Transport- und Stoffwechselprozessen in deinem Körper beteiligt. 

Ist Chlorid im Wasser gesund?

Das Chlorid im Wasser hat in angemessenen Mengen gesundheitliche Vorteile und ist daher in der Regel unbedenklich. Als wichtiger Mineralstoff spielt es eine entscheidende Rolle bei vielen Prozessen in deinem Körper. 

Chlorid: 

  • ist ein wichtiger Bestandteil der Magensäure, die hilft, Nahrung zu verdauen und Mikroorganismen abzutöten.  
  • hält das Säure-Basen-Gleichgewicht aufrecht. 
  • unterstützt die Übertragung von Nervenimpulsen
  • trägt zur Regulierung des Wasserhaushalts bei. 

Chloridmangel

Eine Frau fühlt sich schwindelig. Sie stützt sich an der Tür ab und hält sich den Kopf.

Ein Chloridmangel ist bei einem gesunden Menschen sehr selten. Er kann aber nach hoher sportlicher Anstrengung oder anhaltendem Durchfall oder Erbrechen eintreten. Typische Symptome sind Krämpfe, Kopfschmerzen, Schwindel oder Müdigkeit.

Chlorid-Überdosierung

Eine übermäßige Aufnahme von Chlorid ist durch eine stark salzhaltige Ernährungsweise dagegen schneller möglich. Eine langfristig zu hohe Chloridaufnahme wirkt sich negativ auf deine Gesundheit aus. Mögliche Folgen sind: 

  • erhöhter Blutdruck 
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen 
  • Durst 

Darum ist es wichtig, dass du dich gesund und ausgewogen ernährst und so oft wie möglich auf verarbeitete Lebensmittel verzichtest. Diese enthalten meist eine hohe Salzkonzentration.  

Illustration eines Mannes, der durstig ist und in einer Gedankenblase an ein Glas Wasser denkt.

Tagesbedarf an Chlorid

Nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. wird Erwachsenen (sowie auch Schwangeren und Stillenden) zu einer Chloridmenge von 2.300 Milligramm am Tag geraten. Die Zufuhrempfehlung für Kinder und Jugendliche (1-19 Jahre) liegt bei 600-2.300 Milligramm täglich.[1] 

Warum ist Chlorid im Mineralwasser?

Chlorid ist ein ganz natürlicher Bestandteil vieler Mineralwässer. Wie die anderen Mineralstoffe wird auch Chlorid mit der Zeit vom Regen aus den unterirdischen Gesteinsschichten gewaschen. So gelangt es in die Mineralwasservorkommen unter der Erde. Wie viel Chlorid ins Mineralwasser gelangt, hängt also von der Bodenbeschaffenheit der genutzten Quelle ab. In der Nähe vom Meer kann der Chloridgehalt im Boden z. B. erhöht sein. 

Verschiedene Gesteinsschichten.
Von einem silbernen Löffel rieselt Salz in ein Glas mit Wasser.

Chloridgehalt im Mineralwasser

Ein Mineralwasser gilt als chloridhaltig, wenn es mehr als 200 Milligramm Chlorid pro Liter beinhaltet. Das Gleiche gilt für Natrium (natriumhaltiges Wasser: ab 200 Milligramm Natrium pro Liter). Nur wenn beide Werte entsprechend hoch ausfallen, gilt ein Mineralwasser als kochsalzhaltig. Da der Chlorid-Wert in Gerolsteiner Mineralwässern gering ausfällt, ist das bei Gerolsteiner nicht der Fall. 

So viel Chlorid ist in Gerolsteiner Mineralwässern 

Chlorid ist, wenn auch in eher geringen Mengen, Teil des natürlichen Mineralstoffgehalts der Gerolsteiner Mineralwässer. So viel Chlorid enthalten unsere Wässer: 

  • Gerolsteiner Sprudel, Medium & Feinperlig: jeweils 40 mg/l 
  • Naturell: 15 mg/l 
  • Ursprung: 63 mg/l 

Hat Chlorid im Mineralwasser Auswirkungen auf den Geschmack?

Der Geschmack deines Mineralwassers hängt von dessen Quelle und Bodengegebenheiten ab. Enthält dein Wasser viel Natriumchlorid, schmeckt es vermutlich leicht salzig. Weitere Infos darüber, warum Wasser unterschiedlich schmeckt, findest du in diesem Artikel:  

So viel Chlorid steckt in Lebensmitteln

Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Mineralwasser versorgen deinen Körper in der Regel mit genug Chlorid, sodass du dir keine Gedanken darum machen musst. Du nimmst Chlorid überwiegend durch den Verzehr von Kochsalz (Natriumchlorid) auf.  

Besonders chloridhaltige Lebensmittel sind verarbeitete Lebensmittel wie: 

  • gesalzene, geräucherte oder gepökelte Fleisch- und Fischwaren 
  • Brot 
  • Käse 
  • salzige Snacks wie Chips oder Nüsse 
  • viele Fertiggerichte 

 Achte darauf, nicht zu viel Kochsalz zu dir zu nehmen. Das gelingt vor allem durch frische, unverarbeitete Lebensmittel. Zu den besonders chloridarmen Lebensmitteln gehören z. B. Hülsenfrüchte, pflanzliche Öle, Obst und Gemüse sowie ungesalzene Nüsse. 

Verschiedene Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Linsen, Bohnen und Nüsse in Säcken.
Eine Person kocht etwas in einem Topf und gibt eine Prise Salz dazu. Indem du frisch kochst, kannst du die Salzmenge selbst kontrollieren.

Fazit: Ist Chlorid im Mineralwasser gut oder schlecht?

Chlorid kommt auf natürliche Weise in Mineralwässern vor. In gewöhnlichen Mengen konsumiert, bietet Chlorid verschiedene gesundheitliche Vorteile, darunter die Regulierung des Säure-Basen-Gleichgewichts und der Nervenübertragung.  

Jedoch solltest du darauf achten, nicht auf Dauer übermäßig viel Natriumchlorid zu dir zu nehmen. Denn eine stark salzhaltige Ernährungsweise in Kombination mit einer hohen Menge an Chlorid im Wasser führt zu einer erhöhten Salzaufnahme. Das kann gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Folge haben.  

An sich ist Chlorid im Mineralwasser aber nicht schädlich. Im Gegenteil: Eine ausgewogene Aufnahme trägt zu einer gesunden Ernährung bei. Wende dich bei Fragen an deinen Arzt oder deine Ärztin.  

Du möchtest nun den Chloridgehalt verschiedener Mineralwässer vergleichen? Dann hilft dir unser Mineralienrechner weiter. Damit kannst du über 1.000 Mineralwasser-Sorten auf ihre Zusammensetzung an Inhaltsstoffen prüfen. 

Frau trinkt Wasser aus einem Glas.

Quellen