Mineralien im Wasser: Woher stammen sie?

Veröffentlicht am 09.03.2022

Wie der Name bereits verrät, enthält Mineralwasser Mineralstoffe. In welcher Zusammensetzung die Mineralien im Wasser enthalten sind, liest du vom Etikett an der Wasserflasche ab. Hast du dich schon einmal gefragt, warum überhaupt das Wasser Mineralstoffe enthält? Der Grund dafür ist unter der Erdoberfläche zu finden.

Wie kommen die Mineralien ins Wasser?

Anders als reines Wasser, also H2O, finden sich im Flaschenwasser aus dem Supermarkt auch Mineralien. Dabei hat jedes Mineralwasser eine unterschiedliche Zusammensetzung dieser für deinen Körper so wertvollen Stoffe. Du hast vielleicht schon einmal gerätselt, ob hier die Hersteller ihre Finger im Spiel hatten und in der Produktion Mineralien ins Wasser gegeben haben.

Eines vorweg: Es ist theoretisch durchaus möglich, Wasser zu mineralisieren, also Mineralstoffe nachträglich ins Wasser zu geben. Erlaubt ist das zumindest auf Herstellerseite aber nicht, denn das Mineralwasser würde so nicht mehr die strengen Vorgaben der Mineral- und Tafelwasserverordnung erfüllen.

Die Mineralisierung des Mineralwassers geschieht vielmehr ganz natürlich, wenn das Wasser auf seinem Weg vom Ursprung bis zur Quelle diverse Gesteinsschichten durchfließt. Dafür, dass die Zusammensetzung von Mineralstoffen, Spurenelementen und Kohlensäure bei jedem Mineralwasser anders ist, sorgen verschiedene Faktoren: 

  • Die Beschaffenheit des Bodens: Jede Gesteinsart reichert das Wasser mit anderen Mineralien an. 
  • Die Fließgeschwindigkeit des Wassers: Je langsamer das Wasser fließt, desto mehr Zeit hat es auch, Mineralstoffe aufzunehmen. 
  • Die Temperatur des Wassers: Wärmeres Wasser löst i. d. R. mehr Mineralstoffe aus dem Gestein. Eine Ausnahme bilden Carbonatgesteine, die sich eher bei kühleren Wassertemperaturen lösen. 
  • Das Vorkommen von Kohlensäure: Enthält das Wasser natürliche Kohlensäure, löst es mehr Mineralien aus dem Boden. 

Die Unterschiede siehst du nicht nur auf dem Flaschenetikett, sondern du kannst sie auch herausschmecken. Wenn du dich näher mit dem Thema befasst, kannst du vom Geschmack sogar auf die Gesteine schließen – und dadurch letztlich auch auf die Ursprungsregion des Mineralwassers. 

Welche Mineralien im Wasser stammen aus welchen Gesteinsschichten?

Tatsächlich löst Wasser bei seinem Weg durch die Erdschichten nicht nur Mineralstoffe aus den Gesteinen. Ein weiterer wichtiger Teil des Prozesses ist der Austausch von Mineralstoffen zwischen dem Wasser und dem Gestein. Ein Mineralstoff, der in einer höheren Gesteinsschicht aufgenommen wurde, wird in einer tieferen Schicht wieder abgegeben. Dafür gelangt ein anderer Mineralstoff ins Wasser.

Im Wesentlichen reichern die Gesteinsschichten wie folgt das Wasser an: 

  • Kalkgestein: Calcium, Magnesium & Hydrogencarbonat 
  • Gipsgestein: Sulfat 
  • Salzablagerungen: Chlorid & Natrium 

Das Beste daran: Die Mineralien geben jedem Mineralwasser nicht nur einen einzigartigen Geschmack, sondern tun auch deinem Körper gut! 

  

Beispiel Gerolsteiner Sprudel: Diese Mineralstoffe sind im Wasser

Um den Prozess der natürlichen Mineralisierung von Wasser zu veranschaulichen, schauen wir einfach einmal gemeinsam auf die Zusammensetzung der Mineralstoffe und Spurenelemente eines Mineralwassers: Gerolsteiner Medium. Dieses Mineralwasser hat einen besonders langen Weg hinter sich. Das Regenwasser, aus dem es entstand, brauchte sagenhafte 50 bis 100 Jahre, um in 300 Metern Tiefe anzukommen.  

Tatsächlich enthält das Mineralwasser einen ganz besonderen Mix aus Mineralien. Das liegt daran, dass dieses Wasser vom Ursprung bis zur Quelle durch Gestein geflossen ist, das es nur selten gibt – nämlich echtes Vulkangestein. Laut Etikett stecken in dem Mineralwasser aus der Vulkaneifel folgende Mineralien und Spurenelemente: 

Mineralstoff/Spurenelement  mg/l 
Calcium348 mg
Kalium 11 mg
Magnesium108 mg
Chlorid40 mg
Hydrogencarbonat1.816 mg
Sulfat38 mg
Natrium* 118 mg
Kohlensäure 4.500 mg

In Gerolsteiner Sprudel finden sich verglichen mit Mineralwässern aus anderen Quellen größere Mengen an Calcium (Ca), Magnesium (Mg) und Hydrogencarbonat (HCO3). Diese Mineralien sind im Wasser, weil es calcium- und magnesiumhaltiges Kalkgestein, genauer gesagt Dolomit, durchlaufen hat. Aufgrund seiner Beschaffenheit gibt dieses Gestein Mineralien jedoch nur schwer frei.  

Warum sind dennoch so viele dieser Mineralstoffe im Wasser enthalten? Das liegt an der Kohlensäure. Diese entsteht z. B. tief unter der Erdoberfläche im Vulkangestein. Dort nimmt das Wasser (H2O) beim Durchfließen Kohlendioxid (CO2) auf. Es gibt eine chemische Reaktion, aus der dann schließlich Kohlensäure hervorgeht. Dadurch wird das Wasser leicht sauer und ist so in der Lage, die Mineralien aus dem Gestein zu lösen. 

Ein Stück Erdgeschichte in deinem Glas

Du hast also gelernt, dass bei der Abfüllung des Mineralwassers nicht einfach ein Roboter eine Brausetablette mit Mineralstoffen ins Wasser wirft. Vielmehr handelt es sich bei der Mineralisierung von Wasser um einen natürlichen Prozess, der lange zuvor schon außerhalb von großen Produktionsgebäuden in der Natur stattfand. Mit jedem Schluck Mineralwasser trinkst du so ein Stück Geschichte – und gönnst deinem Körper dazu noch mit den Mineralstoffen etwas Gutes!