
Jod im Mineralwasser: Dafür ist das Spurenelement wichtig
Veröffentlicht am 30.05.2025
Jod ist in Deutschland oft Mangelware. Dabei ist das Spurenelement unverzichtbar für deine Schilddrüsenfunktion. Warum Jod wichtig für deine Gesundheit ist und wie du es am besten aufnimmst, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Jod & wo ist es enthalten?
Meint man zuerst vielleicht nicht, aber Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement. Dein Körper benötigt es für zahlreiche Prozesse – vor allem für die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Diese Hormone regulieren zentrale Stoffwechselvorgänge, beeinflussen dein Wachstum sowie deine geistige und körperliche Entwicklung.
Wie bei vielen Mineralstoffen kann dein Körper Jod nicht selbst herstellen oder speichern. Daher musst du es regelmäßig über Nahrung oder Getränke aufnehmen. Die natürlichen Jodvorkommen in Grundwasser und Boden sind in vielen Regionen Deutschlands, insbesondere im Binnenland, jedoch gering. Daher ist ein Jodmangel in Deutschland relativ häufig.[1]

Lebensmittel mit viel Jod

Jodhaltige Lebensmittel sind unter anderen:
- Seefisch (z. B. Kabeljau, Scholle, Seelachs)
- Milch, Milchprodukte & Eier (bei entsprechender Tierfütterung)
- Jodiertes Speisesalz
- Grünes Gemüse wie Spinat, Grünkohl oder Brokkoli
Ein oft unterschätzter Beitrag zur täglichen Jod-Versorgung: Wasser! Auch einige Mineralwässer enthalten natürlicherweise Jod.
Mineralwasser hat noch viele weitere Vorteile für deine Gesundheit. Wie Wasser z. B. bei Sodbrennen hilft, erfährst du in diesem Artikel:
Wie viel Jod pro Tag wird empfohlen?
Menge | Empfohlene Tageszufuhr (µg)[2] |
---|---|
Säuglinge (bis 12 Monate) | 40-80 |
Kinder (bis 13 Jahre) | 100-180 |
Jugendliche & Erwachsene | 180-200 |
Schwangere | 230 |
Stillende | 260 |
Wofür ist Jod gut?
Jod spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildung der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin und Thyroxin. Diese Hormone regulieren eine Vielzahl von Funktionen im Organismus, darunter:
- Stoffwechselprozesse (z. B. Energieverbrauch, Körpertemperatur, Blutfette)
- Knochenbildung & Wachstum
- Funktion des Nervensystems und Entwicklung des Gehirns
- Konzentrations- und Lernfähigkeit
- Fruchtbarkeit und Schwangerschaftsverlauf

Zu wenig Jod? Jodmangel erkennen und ausgleichen
Dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat zufolge haben 32 Prozent der Erwachsenen hierzulande ein erhöhtes Risiko für eine Jodunterversorgung.[1] Grund dafür ist oft eine jodarme Ernährung. Besonders bei einer vegetarischen oder veganen Ernährungsweise sowie bei bestimmten Unverträglichkeiten ist es wichtig, auf eine ausreichende Jodversorgung zu achten.

Ein Jodmangel entwickelt sich meist schleichend. Können nicht mehr genügend Schilddrüsenhormone produziert werden, kommt es zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Das kann gefährlich werden.
Typische Anzeichen einer Unterversorgung sind:[3]
- Müdigkeit, Antriebslosigkeit
- Konzentrationsschwäche
- Desinteresse & depressive Verstimmungen
- Haarausfall
- Trockene Haut
- Vergrößerte Schilddrüse (Kropfbildung)
So kannst du Jodmangel ausgleichen:
- Verwende regelmäßig jodiertes Speisesalz (Generell gilt: max. 6 Gramm Salz pro Tag).
- Integriere 1-2x pro Woche Seefisch in deinen Speiseplan.
- Iss täglich Milchprodukte oder Eier.
- Gegebenenfalls: Einnahme von Jodpräparaten nach ärztlicher Rücksprache (besonders in Schwangerschaft und Stillzeit).
- Trinke Mineralwasser mit natürlichem Jodgehalt.

Wende dich für eine Einschätzung deines Tagesbedarfs an Jod unbedingt an deinen Arzt. Mit einem Bluttest oder einer Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse bekommst du ohne großen Aufwand Gewissheit.
Jod im Wasser: Ursprung & Bedeutung
Jod gelangt auf natürlichem Weg ins Mineralwasser. Der genaue Wert hängt von den geologischen Gegebenheiten der Quelle ab. Wenn das Wasser auf seinem Weg durch jodhaltige Gesteinsschichten fließt, nimmt es das Spurenelement in gelöster Form auf. In Regionen mit jodreichem Untergrund kann sich so ein nennenswerter Jodgehalt im Mineralwasser bilden. Das macht einige Mineralwässer zu einer natürlichen Quelle für Jod – ganz ohne Zusatzstoffe.
Der Jodgehalt von Gerolsteiner Mineralwasser

In unseren Gerolsteiner Sprudel, Medium und Feinperlig stecken jeweils 0,006 Milligramm Jod pro Liter. Dagegen enthält Gerolsteiner Naturell weniger als 0,005 Milligramm. Gerolsteiner Heilwasser beinhaltet ebenfalls 0,006 Milligramm und St. Gero Heilwasser 0,019 Milligramm Jod pro Liter.
Schon gewusst? Jod liegt im Wasser meist in Form von Jodid vor – eine sehr gut lösliche und hoch bioverfügbare Verbindung. Das bedeutet, dein Körper kann Jod aus Mineralwasser besonders effizient aufnehmen. Ein weiterer Vorteil: Im Vergleich zu Nahrungsergänzungsmitteln ist die Aufnahme natürlicher und besser steuerbar.
Hormone im Wasser: Mythos oder Risiko?
Bedeutet Jod im Wasser nun, dass sich Hormone darin befinden? Nein. Denn Fakt ist: Jod selbst ist kein Hormon, sondern ein chemisches Element. Es wird später nur als ein Bestandteil für die Schilddrüsenhormone gebraucht.
Diskussionsbedarf besteht in diesem Zusammenhang bei den Spuren von Medikamentenrückständen, die in seltenen Fällen im Abwasser nachgewiesen werden. Weitere Infos dazu findest du beim Bundesministerium für Gesundheit. Das hat allerdings nichts mit dem natürlichen Jodgehalt im Mineralwasser zu tun.
Fazit: Dafür ist jodhaltiges Mineralwasser gut
Mineralwasser mit Jod ist eine einfache Möglichkeit, deinen täglichen Jodbedarf auf natürliche Weise zu unterstützen. Es ist wichtig, deine Jodzufuhr zu überprüfen und ggfs. mit der Ernährung anzupassen – vor allem in einer jodarmen Region wie Deutschland. Durch die gute Bioverfügbarkeit von Jod im Wasser kann dein Körper es besonders gut aufnehmen. Jod ist u. a. wichtig für deine Schilddrüse und deinen Stoffwechsel.
Du bist neugierig geworden und möchtest mehr über die Zusammensetzung der Mineralstoffe in deinem liebsten Mineralwasser erfahren? Dann check‘ doch mal unseren Mineralienrechner aus:
FAQ zur Jod im Wasser
Wo kommt Jod vor?
Jod kommt vor allem in Meeresfischen, Milchprodukten, jodiertem Salz sowie in einigen Mineralwässern vor. Es wird über den Boden oder Gesteinsschichten ins Grund- bzw. Mineralwasser eingetragen. In Deutschland sind natürliche Jodquellen eher selten, daher ist die Versorgung oft kritisch.
Wie viel Jod braucht der Körper?
Erwachsene benötigen laut DGE[2] etwa 180-200 Mikrogramm Jod pro Tag, Schwangere bis zu 230 µg, Stillende sogar 260 Mikrogramm. Kinder und Jugendliche haben je nach Alter geringeren Bedarf. Wichtig: Du musst regelmäßig Jod zu dir nehmen, da dein Körper es nicht speichern kann.
Wie entsteht Jodmangel?
Ein Mangel entsteht meist durch eine dauerhaft jodarme Ernährung. Auch eine vegane Ernährung, Schilddrüsenerkrankungen oder der erhöhte Bedarf in der Schwangerschaft können das Risiko erhöhen.
Was tun bei Jodmangel?
Wende dich in jedem Fall an deinen Arzt. Vielleicht hilft es schon, von jetzt an jodiertes Speisesalz zu verwenden und jodhaltiges Mineralwasser zu trinken. Lässt es deine Ernährung zu, iss 1–2 Mal pro Woche Seefisch. Wenn nicht oder bei erhöhtem Bedarf (z. B. Schwangerschaft) kann eine ärztlich empfohlene Jodsupplementierung nötig sein.
Hilft Jod bei einer Schilddrüsenerkrankung?
Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse kann Jod helfen – jedoch nur in Rücksprache mit deinem Arzt. Bei anderen Erkrankungen kann Jod aber auch schaden. Daher: Keine Selbsttherapie ohne medizinische Abklärung.
Was bewirkt Jod im Körper?
Jod ist entscheidend für die Bildung von Schilddrüsenhormonen, die Stoffwechsel, Wachstum, Energiehaushalt und Gehirnentwicklung steuern. Ohne Jod kann dein Körper keine ausreichende Hormonproduktion aufrechterhalten. Das beeinflusst zahlreiche Organfunktionen negativ.
Wie kommen Hormone ins Trinkwasser?
Medikamentenrückstände, z. B. aus Antibabypillen, können in Spuren über das Abwasser in die Umwelt gelangen. Diese hormonähnlichen Stoffe haben jedoch nichts mit Jod zu tun. Jod selbst ist kein Hormon, sondern ein Spurenelement.
Welches Mineralwasser enthält Jod?
Einige Mineralwässer wie Gerolsteiner enthalten von Natur aus Jod. Die Menge kann sich je nach Quelle unterscheiden. St. Gero Heilwasser enthält mit 19 Mikrogramm pro Liter am meisten Jod bei den Gerolsteiner Wässern. Angaben dazu findest du auf dem Flaschenetikett oder der Website des Herstellers.
Kann man zu viel Jod zu sich nehmen?
Ja, allerdings ist eine Überversorgung über Lebensmittel in Deutschland selten. Kritisch wird es meist nur durch hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel oder bei übermäßigem Konsum von Algenprodukten. Zu viel Jod kann die Schilddrüse überreizen. Therapiere dich daher nicht selbst, sondern lass dich ärztlich beraten.
Quellen
- [1] Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. Wenn Salz, dann Jodsalz. In: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/jodsalz-landingpage/jodsalz-landingpage_node.html
- [2] Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Referenzwert Jod. In: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/jod/
- [3] Deutsches Schilddrüsenzentrum. Jod, Selen, Vitamine und Ernährung. In: https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/jod-selen-vitamine-und-ernaehrung/
- Bundesministerium für Gesundheit. Monitoring von hormonellen Wirkungen im Trinkwasser in Deutschland (HoWiTri). In: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/ressortforschung/handlungsfelder/gesundheitsfoerderung-und-praevention/howitri.html