Eine Flasche Gerolsteiner Naturelle, präsentiert im Bachlauf eines Flusses.

Der Unterschied zwischen Tiefenwasser und Grundwasser

Veröffentlicht am 10.03.2022

Sowohl wenige Zentimeter unter deinen Füßen als auch viele, viele Meter weiter unter der Erde schlummern Wasservorkommen. Was hat es damit genau auf sich und was ist der Unterschied von Tiefenwasser und Grundwasser? 

Wasser befindet sich in einem stetigen Kreislauf

Vom Regentropfen bis in dein Glas: Der Weg deines Trinkwassers ist ein großer Kreislauf. Wenn es draußen also regnet, dann ist dieser bereits voll im Gange. Wusstest du eigentlich, was mit so einem Liter Regenwasser passiert?

  • ganze 620ml verdunsten wieder 
  • 220ml fließen direkt in Seen oder Flüsse 
  • in den Boden versickern 160 ml davon 

Ein kleiner Teil davon startet nun auf eine Reise durch die unterschiedlichsten Bodenschichten. An vereinzelten Ebenen beginnt das Wasser irgendwann, sich zu sammeln. Passiert das noch in nicht allzu großer Tiefe, reden wir von Grundwasser

Niederschlag fällt auf den Boden und sickert teilweise ins Grundwasser.

Was ist Grundwasser?

Grundwasser ist Wasser, das sich unterhalb der Erdoberfläche befindet. Es entsteht vor allem durch versickernden Niederschlag, wird aber auch durch das Wasser aus Flüssen oder Seen angereichert. Eine Ansammlung von Grundwasser wird Aquifere genannt. Das leitet sich vom lateinischen Ausdruck für „Wasser tragend“ ab. Es wird insbesondere zu Leitungswasser aufbereitet.  

Die Tiefe des Grundwassers hängt vom Boden ab 

Abhängig vom Standort befindet sich Grundwasser in unterschiedlicher Tiefe. Das hat insbesondere mit der Zusammensetzung des Bodens zu tun. Dieser besteht aus kleinsten mineralischen Teilchen. Du kannst dir das wie kleine Kugeln oder Körner vorstellen. Sandige Böden bestehen zum Beispiel aus sehr groben Teilchen. Hier versickert Wasser ziemlich schnell und kann sich nur schwer sammeln.  

Je tiefer das Wasser hinunterfließt, desto dichter werden die Schichten im Boden. Irgendwann trifft es dann auf eine Ebene, die nahezu undurchlässig ist. Das kann etwa Ton oder auch festeres Gestein sein. An solchen Stellen beginnt nun das Wasser, sich zu sammeln und es entsteht Grundwasser. Doch so manche Tropfen schaffen es, sich auch durch diese sehr dichten Schichten zu quetschen. Sie dringen dann ins Tiefenwasser vor. 

Querschnitt verschiedener Bodenschichten. Unten sammeln sich Grund- oder auch Tiefenwasser.

Was ist Tiefenwasser? 

Tiefenwasser befindet sich jenseits von Bodenschichten, die wenig bis kaum Wasser durchlassen. Es ist somit vom oberflächennahen Grundwasser getrennt. Je nach Zusammensetzung der Böden kann sich Tiefenwasser zum Beispiel 250 Meter unterhalb der Oberfläche befinden. Im Unterschied zu Grundwasser erneuert sich Tiefenwasser deutlich langsamer. 

Die Entstehung von Tiefenwasser braucht seine Zeit 

Die Erneuerung unterirdischer Wasserspeicher braucht also vor allem viel Zeit. Die Beschaffenheit einer Bodenschicht trägt dazu bei, wie schnell Flüssigkeit hindurchfließen kann. Dabei kommt es darauf an, wie groß die Zwischenräume der einzelnen mineralischen Teilchen sind.

Wie lange dauert es, bis Grund- und Tiefenwasser entstehen?

Das bodennahe Grundwasser versickert je nach Untergrund bereits nach wenigen Tagen mehrere Meter tief. Teilweise kann das aber auch viele Monate oder sogar Jahre dauern. Tiefenwasser hat aber noch deutlich mehr Zeit auf dem Buckel. Dieses tief liegende Wasser benötigt Jahrzehnte oder sogar deutlich länger, um sich wieder zu erneuern. Manche Tiefenwasser-Vorkommen sind Tausende von Jahren alt. 

Das Besondere an Tiefenwasser ist auch, dass es häufig mit sehr mineralreichen Gesteinsschichten in Kontakt gekommen ist. So kann das Wasser beispielsweise durch Dolomitgestein mit Calcium und Magnesium angereichert sein. Außerdem ist es besser vor äußerlichen Einflüssen geschützt. Grundwasser kann im Gegenzug zum Beispiel durch Düngemittel schnell verunreinigt werden. 

Dolomit in der Nahaufnahme: Tiefenwasser enthält durch Mineralien wie diese viele Inhaltsstoffe.

Fazit zum Unterschied zwischen Tiefenwasser und Grundwasser 

Der größte Unterschied bei diesen beiden Varianten von Wasser liegt also zum einen in der Zeit, die es braucht, um sich zu erneuern. Das hängt insbesondere mit der Tiefe der jeweiligen Wasservorkommen zusammen. Diese bedingt ebenfalls, wie gut das Wasser vor äußeren Einflüssen geschützt ist. Zum anderen kann auch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe sehr stark variieren. Tiefenwasser hat häufig deutlich mehr Mineralstoffe als bodennahes Grundwasser. Deshalb wird es primär für die Abfüllung von natürlichem Mineralwasser verwendet. Ein Beispiel dafür ist unser Gerolsteiner Mineralwasser, das aus Tiefenwasser-Quellen in bis zu 250 Metern Tiefe stammt.