Eine Frau gießt Wasser aus einer Kanne in eine Rührschüssel mit Mehl und backt so mit Mineralwasser statt Backpulver.

Mineralwasser statt Backpulver – geht das?

Veröffentlicht am 19.12.2022

Es gibt kaum eine schönere Kindheitserinnerung: Oma beim Backen zuschauen und naschen – ähm, natürlich helfen! Der oder die ein oder andere hat sich dabei vielleicht gewundert, warum manchmal ein Schuss Mineralwasser zum Einsatz kam. Wir erklären dir, welchen Effekt Sprudelwasser beim Backen haben kann und wie du richtig gutes Gebäck mit Mineralwasser zauberst.

Backpulver ersetzen: So funktioniert’s

Es spielt eine wichtige Rolle in so gut wie jeder Backware: Backpulver. Das Triebmittel sorgt für ein volumenreicheres, fluffiges Gebäck. Kaum ein Rezept kommt ohne es aus. Was also machen, wenn doch mal kein Backpulver im Haus ist?

Eins ist klar: Kein Backpulver ist kein Grund zu verzweifeln. In deiner Küche befindet sich möglicherweise schon ein nützlicher Backpulver-Ersatz. Unser Tipp: Gerolsteiner Sprudel.

Wie funktioniert Backpulver eigentlich?

Hast du dich schonmal gefragt, wie Backpulver eigentlich beim Backen reagiert? In Kombination mit den nassen Zutaten im Teig setzt es Kohlendioxid frei und entfaltet so eine Triebwirkung. Die chemische Reaktion wird in den entstehenden Gasbläschen sichtbar. Diese lockern den Teig beim Backen auf.

Backpulver durch Natron ersetzen

Ein bekannter Ersatz für Backpulver ist Natron. Bekannt ist Natron vor allem in amerikanischen Rezepten: Muffins oder Pancakes enthalten häufig „baking soda“ (dt. Natron).

Als Bestandteil von Backpulver hat es ebenfalls eine treibende Wirkung. Aber Achtung: Neben Natron brauchst du zusätzlich eine Säure wie Essig oder Zitronensaft, um das Backpulver richtig zu ersetzen. Gehe zudem lieber sparsam mit Natron um, da größere Mengen einen bitteren Beigeschmack hervorrufen können.

Richtig ersetzen:

1 Teelöffel Backpulver ersetzt du durch ½ bis ¾ Teelöffel Natron. Dazu ergänzt du die Säure. Je nach Rezept eignen sich etwas Zitronensaft, Buttermilch, Quark oder Früchte. Passt nichts zum Rezept oder hast du nichts davon zuhause, kannst du auch 2 Teelöffel Essig hinzugeben.

Natron in einem kleinen Gläschen. Darauf liegt ein Holzlöffel mit einem Stück Zitrone.

Backhefe als Backpulver-Ersatz

Frische Hefe und Trockenhefe jeweils in einem Schälchen, die auf einem Brett stehen.

Frische Hefe ist nicht immer ein idealer Ersatz für Backpulver, aber gerade für brotartige Teige eine super Alternative. Bei Rührteigen lockert Backhefe die Gebäckstücke zwar auf, sie sorgt aber für die klassische Konsistenz und den Eigengeschmack von Hefeteigen.

Richtig ersetzen:

Auf 500 Gramm Mehl kommt ½ oder 1 ganzer Würfel Hefe. Die exakte Menge ist abhängig von Teigart und Gehzeit. Wenn du Trockenhefe verwenden möchtest, beachte: 1 Würfel frische Hefe = 2 Packungen Trockenhefe.

Was kann man statt Backpulver nehmen?

Ein Schuss kohlensäurehaltiges Mineralwasser kann wie Backpulver wirken. Die exakte Menge variiert. Daneben funktioniert Natron auch als Backpulver-Ersatz. Auf 500 Gramm Mehl kommen ca. 5 Gramm Natron und 6 Esslöffel Säure, z. B. in Form von Zitronensaft. Auch frische Hefe ist ein natürliches Backtriebmittel und kann Backpulver ersetzen – allerdings nur bei brotartigen Teigen.

Backen mit Mineralwasser

Sprudelwasser kann tatsächlich wie Backpulver funktionieren. Anstelle von Backpulver gibst du einen Schuss Mineralwasser in deinen Teig. Dank der Kohlensäure fängt der Teig an zu gären und geht auf. Geht einfach und hast du bestimmt auch zuhause.

Kohlensäurehaltiges Mineralwasser ist gerade für eher flüssige Teigarten eine gut geeignete Ergänzung. Dazu gehören z. B. Rührkuchen, Waffeln oder Pfannkuchen.

Insider-Tipps direkt von Oma: Das Mineralwasser unbedingt erst zum Schluss hinzugeben und nur kurz „unterheben“. Zu langes Rühren sorgt sonst dafür, dass die Kohlensäure verschwindet. Anschließend dem Teig Zeit zum Quellen geben (mindestens 10 Minuten), damit er schön luftig wird.

Wie viel Mineralwasser statt Backpulver brauche ich?

Um den Teig auch ohne Backpulver schön fluffig zu bekommen, kann man einfach einen Teil der Flüssigkeit durch Sprudelwasser ersetzen. Eine genaue Millimeter-Angabe gibt es nicht. Am besten, man probiert es einfach mal. Nimm zuerst nur wenig Wasser und steigere dich langsam, bis der Teig die gewünschte Konsistenz hat.

Die richtige Wasserwahl:

  • mildes Wasser, um das Gebäck geschmacklich nicht zu verfälschen
  • viel Kohlensäure
  • (stark) natriumhaltiges Wasser, welches das im Backpulver enthaltene Natron simuliert

Die Herausforderung daran ist, die richtige Wassermenge zu finden. „Ein Schuss Sprudelwasser“ kann ja je nach Auffassung vieles bedeuten. Wenn du in einem deiner Rezepte Backpulver durch Mineralwasser ersetzen willst, musst du etwas herumprobieren. Starte lieber mit einer geringen Menge und steigere diese langsam. Zu viel Flüssigkeit kann schließlich die Konsistenz des Teiges verändern.

Ansonsten stellen wir dir hier 3 Rezepte vor, in denen die richtige Menge Wasser bereits angegeben ist. Viel Spaß beim Nachbacken!

Omas Pfannkuchen mit Mineralwasser

Zutaten für 7 Pfannkuchen:

  • 2 Eier
  • 200 ml Milch
  • 200 g Mehl
  • 60 ml Mineralwasser
  • (1 Prise Zucker)
  • 1 Prise Salz
  • Speiseöl zum Ausbacken
Enkelin und Oma backen zusammen. Die Enkelin rührt den Teig mit einem Schneebesen. Die Oma ergänzt eine Zutat mit einem Löffel.

Anleitung:

  1. Alle Zutaten (bis auf das Öl) zu einem glatten Teig verrühren. Gegebenenfalls noch etwas Mehl oder Wasser hinzugeben, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.
  2. Etwas Speiseöl in einer beschichteten Pfanne auf mittlerer Flamme erhitzen. Mit einer Suppenkelle eine Kelle Teig in die Pfanne geben und die Pfanne schwenken, damit sich der Teig verteilt. Von beiden Seiten ca. 1–2 Minuten backen, bis er die gewünschte Bräune erhält.
  3. Noch warm genießen. Schmeckt klassisch mit Zimt und Zucker oder Apfelmus. Aber auch mit Früchten, z. B. heißen Pflaumen. Wer es lieber herzhaft mag, lässt den Zucker im Teig weg und belegt sich einen Pfannkuchen mit gekochtem Gemüse und Frischkäse.

Waffeln backen mit Mineralwasser

Zwei herzförmige Waffeln mit Puderzucker, Sahne und Sauerkirschen darauf.

Zutaten für 4 Portionen:

  • 140 g weiche Butter
  • 100 g Zucker
  • 3 Eier
  • 250 g Mehl
  • 100 ml Mineralwasser

Anleitung:

  1. Eier trennen. Eigelb und Eiweiß aufbewahren.
  2. Weiche Butter mit Zucker und Eigelben schaumig schlagen. Mehl und Mineralwasser in 3 Portionen einarbeiten. Mehl am besten hineinsieben.
  3. Eiweiß steif schlagen und vorsichtig unterheben.
  4. Teig für ca. 30 Minuten kühl stellen.
  5. Im Waffeleisen ausbacken. Dazu passen Puderzucker, frische Früchte, Eis/Sahne und heiße Kirschen.

Kuchen mit Mineralwasser

Sei es Zitronen-, Apfel-, oder Marmorkuchen – auch bei Kuchen ist Mineralwasser eine hervorragende Zutat, die den Teig luftiger macht. Hier ist Wasser jedoch häufig eine Ergänzung. Auf Backpulver wird nur selten verzichtet. Wir wollten euch trotzdem ein Rezept nicht vorenthalten:

Besonders bei Kindern beliebt ist der Sprudelkuchen vom Blech. Dieser kann mit Mineralwasser, aber auch mit kohlensäurehaltigen Limonaden, z. B. Gerolsteiner Limo, gebacken werden. Beide Ergebnisse sind einfach gemacht und schmecken luftig lecker. Zudem kann man den Blechkuchen zusammen mit den Kids super dekorieren.

Sprudelkuchen Rezept für 1 Blech (mit Backpulver):

  • 180 g Puderzucker
  • 5 Eier
  • 170 g flüssige Butter
  • 200 g Mehl
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 170 ml Mineralwasser oder Limonade
  • 2 Pck. Vanille-Puddingpulver oder 80 g Speisestärke
  • 1 Pck. Backpulver
  • 1 TL Vanillemark

Für den Guss:

  • 200 g Puderzucker
  • ca. 5 EL Milch
  • Streusel etc. nach Belieben
Heller Blechkuchen mit Zuckerguss und Streuseln. Im Vordergrund liegt ein Stück Kuchen bereits auf dem Teller. Die übrigen Streusel stehen daneben in einer kleinen Schale. Im Hintergrund ist der restliche Kuchen noch auf dem Blech.

Anleitung:

  1. Eier und Puderzucker stark schaumig schlagen.
  2. Mehl mit Mandeln, Backpulver und Puddingpulver vermischen.
  3. Trockene Zutaten mit der geschmolzenen Butter sowie Vanillemark zügig unter die Eiermasse rühren.
  4. Sprudelwasser oder Limo nur kurz unterrühren, damit die Kohlensäure im Teig bleibt.
  5. Kuchen bei 175 Grad Ober- und Unterhitze bei ca. 20 Minuten backen. Zwischendurch prüfen.
  6. Kuchen abkühlen lassen. Puderzucker sieben und mit so viel Milch wie nötig glattrühren, sodass eine zähe, streichfähige Masse entsteht.
  7. Zuckerguss auf Kuchen verteilen und nach Geschmack dekorieren.

Fazit: So backst du richtig mit Mineralwasser statt Backpulver

Es muss keine Panik entstehen, wenn man kein Backpulver hat. Bei den meisten Gebäckstücken lässt sich das Backtriebmittel gut ersetzen. Die einfachste Alternative ist Natron. In Kombination mit Säure kannst du damit Backpulver in so gut wie jedem Rezept austauschen. Für brotartige Teige kannst du Hefe verwenden. Bei eher flüssigen Teigarten kommt unser Sprudelwasser ins Spiel. Insbesondere bei Pfannkuchen und Waffeln kannst du unbesorgt zum kohlensäurehaltigen Mineralwasser greifen. Dein Gebäck bleibt gewohnt locker, fluffig und lecker. Aber auch bei festeren Kuchenteigen sind sprudelige Mineralwässer und Limos eine tolle Ergänzung zum Teig. Probier’s doch mal aus! 

Wenn du dich jetzt fragst, wie kohlensäurehaltiges Wasser eigentlich entsteht, schau dir doch mal diesen Artikel an: